Programm Sachbuch

Blutprinzessin

Manchette, Jean-Patrick

 

 

«Nichts in dieser Geschichte ist, was es zunächst zu sein scheint. Alle Charaktere sind doppelbödig, alle Motivationen nur fadenscheinig, Gründe nur vorgeschoben, Verwicklungen doppelt und dreifach kompliziert. Kurzum: es handelt sich um einen perfekt konstruierten politischen Roman. Nur merkt man das zunächst nicht. Das Buch beginnt wie ein amerikanischer Trashkrimi, wandelt sich in eine Erzählung über moderne Abenteuer und entwickelt sich dann allmählich zu einem großen Roman. [...] Und das alles im scheinheiligen Gewand eines billigen Actionthrillers. Verblüffend.»

taz - die tageszeitung

 

«Eng vernetzt wirft der Roman seine Schlingen aus, wechselt in Form harter Schnitte rasant die Erzählebene. [...] ‹Blutprinzessin› markiert einen letzten finsteren Höhepunkt im Werk des Jean-Patrick Manchette - und einen Höhepunkt innerhalb des Noir-Genres überhaupt [...] Kurz: Neo-Polar in Reinkultur.»

Die Weltwoche

 

«Ach! Schön ist der Tod. Virtuos choreographiert ist die Prosa des französischen Krimiautors Jean-Patrick Manchette. Mit dem Auge einer Hochgeschwindigkeitskamera verfolgt der Leser das Gemetzel oder das Eindringen einer Kugel in einen Menschenkörper. [...] Aber wenn er den Leser wie einen Kurzsichtigen übertrieben nah an die Details der Gewaltverbrechen heranführt, so erhalten die brutalsten Actionszenen etwas Parodistisches. [...]»

Die Zeit

 

«[...] Doch schon die fertigen Passagen der ‹Blutprinzessin› zeigen, dass Manchettes unvollendeter Roman ein sprachliches und kompisotorisches Meisterwerk ist. Präzise, sachlich und exakt schreibt der Autor seine Sätze, die nah am Geschehen sind. Direkt und mit unerreichter Klarheit schildert Manchette die Gewalt, die den Roman durchzieht. Dazu definiert Manchette einen genauen historischen und politischen Rahmen. [...] Sein früher Tod im Alter von 52 Jahren verhinderte die Vollendung des Romans. Was uns bleibt, ist ein Fragment, das einmal mehr das stilistische Können von Jean-Patrick Manchette beweist.» 

Der Bücherfreund

 

«Der 1995 mit 52 Jahren verstorbene Autor hat die Noir-Vorbilder verinnerlicht und ist ein Meister des Hardboiled-Fachs, besser als Mankell, spannender als Marklund und einfallsreicher als Leon.»

«[...] Ein unfertiges Buch, das sich trotzdem mit Genuss lesen läßt.»

«[...] Das Buch [sei] dem Leser wärmstens ans Herz gelegt: ‹Blutprinzessin› ist souverän konstruiert, mit parallel montierten Handlungssträngen, Zeitsprüngen, Rückblenden und Verweisen auf politisches Hintergrundgeschehen.»

Sonntagsjournal

  

«Manchette, Fürst und Beherrscher der Dur-Töne im finsteren Reich der Kriminalliteratur. Perfekter Schreiber, klar und scharf. Detailbesessen [...], Meisterhaft konstruiert, steigert sich der Roman allmählich, wird dichter und komplexer [...]»

LE MONDE

  

«Großartig [...]»

Elle

  

«Die Blutprinzessin ist der Beweis für Manchettes Meisterschaft, eine Mischung aus nahezu besessener Präzision und herzzerreißender Klarheit [...]»

TÉlÉRAMA

 

«Dieser Thriller ist ein gelungener Wurf, geschrieben in jenem verblüffend rigorosen Stil, der auf immer das eigentliche Vermächtnis des «Krimi»-Schriftstellers Jean-Patrick Manchette bleiben wird.»

L´ÉVENEMENT DU JEUDI

 

«Um sich zu trösten, hilft nur die (erneute) Lektüre der bei Gallimard erschienenen Manchettes. Diese schwarzen Diamanten sind hieb- und stichfest und haben nichts von ihrer Schärfe verloren.»

LA PRESSE MONTRÈAL

  

«‹Blutprinzessin› ist ein großartiges Schachspiel, in dem nicht immer klar ist, wer welche Figur wohin schiebt. Folgt man den Erläuterungen im Anhang, enthält das Fragment allenfalls die Hälfte dessen, was Manchette erzählen wollte. Keiner liest gerne Geschichten, die mittendrin aufhören. Dennoch möchte ich Ihnen das Buch mit Nachdruck ans Herz legen: Die Fotografin Ivory Pearl ist eine der ausgefallensten Frauenfiguren in der Kriminalliteratur überhaupt. Und Manchette erzählt auf so eigentümliche Weise, dass es nach der abrupt endenden Lektüre eine Weile dauert, bis man wieder im Hier und Jetzt auftaucht.»

«Ein erstklassiger, finsterer Politthriller, durch den nicht nur die politischen Ereignisse des Jahres 1956 schimmern - etwa Ungarn, Algerien, Kuba - sondern das weltweite Chaos der Nachkriegszeit. Ein Roman, der nicht minder berührt als die Fotos von Robert Capa.»

Krimibestenliste 

  

«[...] Ein furioser Einstieg und ein abrupter Schluss zeichnen den letzten Krimi Manchettes aus [...]»

Willi - das Magazin

  

«[...] ein Buch, das man zu lesen beginnt und nicht mehr weglegt. Die Kunst des néo-polar, jener gesellschaftskritischen französischen Krimis, wird von Manchette hier auf die Spitze getrieben... Und doch ist es kein klassischer Spionageroman, sondern eine Melange aus hartem Krimi, Abenteuergeschichte und Geheimdienstthriller, wobei Manchette sich als genialer Verflechter der klassischen Motive dieses Genres erweist [...]»

Heilbronner Stimme

  

«Che Guevara des Kriminalromans: Jean-Patrick Manchette.»

«[...] Der Distel Verlag hat mit Wucht losgelegt und bringt im Riesentempo Autoren aus Gallimards legendärer Série Noire in unser kulturelles Entwicklungsland. Bereits vier Titel des Noir-Gottes Manchette liegen vor. Darunter sein letztes Werk ‹Blutprinzessin› (mit einem höchst informativen Nachwort), in dem der Che Guevara des Kriminalromans seinen Status lässig demonstriert. Manchettes Echo dröhnt durch die französische Kriminalliteratur wie Donnerhall. Keiner demonstrierte zwingender, wie man aus der sozialen Realität dynamische Thriller destilliert [...]»

«Die politische Kriminalliteratur wurde [...] Anfang der 70er von Manchette in unerreichte Höhen geführt. Es führt kein Weg daran vorbei: Der harte Fan braucht jeden Band dieser optisch schön gestalteten Reihe [...]»

tip Magazin Berlin

 

«[...] In seiner schmucklosen, um größtmögliche Genauigkeit bemühten Sprache entwickelte Manchette die Handlung, die immer spannender, aber auch immer schwieriger zu deuten wird. Denn nichts ist so, wie es anfangs scheint. [...] Dabei erfährt der Leser nicht nur viel über die politischen und gesellschaftlich-sozialen Entwicklungen in den 50er Jahren überall auf der Welt, sondern auch über mögliche Drahtzieher und Profiteure blutiger Auseinandersetzungen.
[...] Der Autor, der als Begründer des neueren sozialkritischen französischen Kriminalromans gilt, hat das Buch nicht vollenden können. Aber keine Angst: Es werden alle Rätsel gelöst und Fragen beantwortet - und wer genügend Fantasie aufbringt, kann sich schillernd das Ende ausmalen.»

Stadtblatt

 

«[...] In seinen besten Romanen erreicht er die Stringenz eines Alptraums, es ist Literatur wie von einem Berserker, der mit jedem Mord einschlägt auf das Verlogene, Faule, Verdorbene einer korrupten Gesellschaft. Das klingt nie didaktisch flach oder selbstgerecht borniert. [...] Manchettes Kopfkino reißt den Leser aus dem drögen Alltagseinerlei und stößt ihn mit dem Schädel auf die kriminelle Einrichtung der Welt [...]» 

Das Blättchen

 

 

 



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