Autoren

Abendroth, Wolfgang

Wolfgang Abendroth, geboren 1906 in Elberfeld (Wuppertal), gehörte schon seit seiner Jugend der Arbeiterbewegung an. In den Jahren der Weimarer Republik war er zunächst Mitglied der KPD, dann der KPD (Opposition) um Brandler und Thalheimer. Nach deren Spaltung Ende 1932 war er in der Gruppe «Neu Beginnen» aktiv. Während der faschistischen Diktatur arbeitete er im Widerstand; er wurde 1937 verhaftet und wegen «Hochverrat» zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. 1943 wurde er zum Strafbataillon 999 eingezogen und in Griechenland eingesetzt. Dort schloß er sich der Partisanenbewegung an und geriet schließlich in britische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung 1946 wirkte er als Professor der Rechtswissenschaft in Leipzig und Jena. 1948 verließ er die SBZ. Er wurde zunächst Professor an der Wirtschafts-hochschule in Wilhelmshaven und war dann von 1951 bis zur Emeritierung im Jahre 1972 Professor für Politikwissenschaft an der Universität Marburg. Danach lehrte er als Dozent an der Akademie der Arbeit in Frankfurt am Main.

In den 50er und 60er Jahren galt seine politische Arbeit vor allem dem Kampf gegen die Remilitarisierung, gegen die Atombewaffnung und gegen die Notstandsgesetze. 1962 wurde er aus der SPD, der er nach Kriegsende beigetreten war, ausgeschlossen, weil er den Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) auch nach dessen Verdrängung aus der SPD weiter unterstützte. Abendroth nahm aktiv Anteil an der außerparlamentarischen Opposition und an der Studentenbewegung und engagierte sich in der Bewegung gegen die Berufsverbote wie in der Friedensbewegung. Wolfgang Abendroth ist am 15. September 1985 in Frankfurt am Main gestorben.

 

Wichtige Schriften von Wolfgang Abendroth sind: Die deutschen Gewerkschaften (1954); Bürokratischer Verwaltungsstaat und soziale Demokratie (1955); Aufstieg und Krise der deutschen Sozialdemokratie (1964); Sozial-geschichte der europäischen Arbeiterbewegung (1965); Das Grundgesetz (1966); Antagonistische Gesellschaft und politische Demokratie (1968); Arbeiterklasse, Staat und Verfassung (1975); Ein Leben in der Arbeiterbewegung (1976); Die Aktualität der Arbeiterbewegung (1985).



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